Supervision

Was ist Supervision?

Supervision ist Beratung von Menschen in ihrer Arbeit. Sie strebt explizit die Erhöhung der Professionalität an und unterstützt Entwicklung, Entfaltung und Verbesserung des beruflichen Handelns. Die Beratung wird in verschiedenen Settings (z.B. einzeln, im Team, als Leitungssupervision etc.) angeboten.

Supervision setzt an der Schnittstelle von Profession, Organisation und der Person an. Im Zentrum stehen die Berufsrollenträger/innen in ihrem beruflichen Handeln. Mit dieser Schnittstellenfokussierung grenzt sich Supervision gegen andere Beratungsformen ab. So fokussiert die Organisationsberatung auf die Funktionalität der gesamten Organisation; der Fokus auf die Person bedingt einen therapieähnlichen Beratungsrahmen.

Supervision ist die systematische Reflexion der professionellen Praxis mit Hilfe einer externen Person, dem Supervisor oder der Supervisorin. Gerade in beruflichen Bereichen, in denen Beziehungsarbeit geleistet wird (aber nicht nur dort), ist Supervision ein zentraler Teil des Qualitätsmanagements, da hier in besonderem Maße Übertragungen und Reinszenierungen anderer Beziehungsmuster stattfinden können und Konflikte, Fallstricke oder Auftragswidersprüche die Qualität der Arbeit sowie die Gesundheit in der Arbeit massiv beeinträchtigen können.

Supervision wird durch Personen mit unterschiedlichen beruflichen Hintergründen, Qualifikationen und Erfahrungen angeboten. Die DGSv (Deutsche Gesellschaft für Supervision e.V.) als Berufsverband hat im deutschsprachigen Raum die derzeit wohl klarsten Qualitätsanforderungen, auch wenn sie bezüglich des theoretischen Zugangs keine Vorgaben macht.

Was ist systemische Supervision?

Systemische Supervision ist eine besondere Form der Supervision, die sich durch die Verbindung systemischer Ansätze aus unterschiedlichen Disziplinen entwickelt hat. Hier sind beispielsweise die Allgemeine Systemtheorie, Synergetik, Differenztheorie oder Kommunikationstheorie zu nennen. Summarisch sind dies theoretische Ansätze, die mit dem Sozialen Konstruktivismus verbunden werden können:

Zentral hierfür ist die Erkenntnis, dass ein Beobachter nicht unabhängig ist von dem, was er beobachtet, sondern alle kognitiven (gedanklichen) oder emotionalen (gefühlten) Realitäten Konstruktionen sind ­­- also bestimmte Unterscheidungen, Benennungen und das Ausblenden von anderen Inhalten. Jede Realität könnte auch anders erzählt werden. „Objektive“ Erkenntnisse sind deshalb nicht möglich.

Supervision stellt in diesem Verständnis keine objektiven Wahrheiten zur Verfügung, sondern macht zugänglich, wie eine Geschichte erzählt wird und was ausgeblendet wird. Sie ist eine Metaperspektive.

Eine kleine Geschichte der Kölschen Originale Tünnes und Schäl verdeutlicht dieses Prinzip der Beobachtung der Beobachtung: Tünnes sagt zu Schäl: „Ich wäre so gern ein Vogel.“ Schäl fragt nach dem Warum. Tünnes erklärt: „Dann könnte ich fliegen und von oben beobachten, was wir hier unten tun.“ Worauf Schäl meint: „Dann wär ich gerne zwei Vögel.“ Nun fragt Tünnes: „Warum?“ „Dann könnte ich mich beobachten, wie ich fliege.“, antwortet Schäl. Tünnes steigert das Ganze und sagt: „Dann wäre ich gern drei Vögel.“ „Warum drei Vögel?“, will Schäl nun wissen. Tünnes antwortet: „Dann könnte ich hinter mir herfliegen und beobachten, wie ich beobachte, wie ich fliege!“ (zitiert aus: Neumann-Wirsig, H.: „Jedes Mal anders“. Heidelberg: Auer, 2011)

 Ziel systemischer Supervision ist es, in einem dialogischen, gemeinsam gestalteten Prozess aller Beteiligten, neue und hilfreiche, vielleicht auch ungewohnte Sichtweisen und Handlungsmöglichkeiten zu entwickeln. Damit ist systemische Supervision höchst praktisch und praxisorientiert.

Neben den genannten Wirklichkeitskonstruktionen spielt die Betrachtung des Kontextes der Arbeit und seiner Auswirkung auf sie eine besondere Rolle. Dies ist zuerst einmal die Organisation selbst, dann jedoch sind es auch gesellschaftliche Rahmenbedingungen, berufliche Ausbildungen und Werthaltungen bis hin zu kulturellen bzw. interkulturellen Prozessen oder Genderfragen.

Systemische Supervision ist einer ressourcen- und kompetenzorientierten Haltung verpflichtet und bemüht sich um Allparteilichkeit.

Meine Erfahrungen und Kompetenzen

Ich bin seit 2005 in verschiedenen Feldern supervisorisch tätig. Dazu gehören Teams und Einzelpersonen in der Kinder- und Jugendhilfe, in Schulen, im medizinischen Sektor und im Erwachsenenbildungsbereich. Darüber hinaus habe ich ehrenamtliche Stadtteilgruppen und Verwaltungen beraten und bei Beratungsprozessen in Wirtschaftsunternehmen mitgewirkt.

Als Supervisor bin ich zertifiziertes Mitglied der DGSv (Deutsche Gesellschaft für Supervision) und der SG (Systemische Gesellschaft).

Wenn Sie Interesse an einer Zusammenarbeit haben, nehmen Sie bitte Kontakt zu mir auf.